Wie kommt man denn auf Brennnesselbratlinge?! Nun…
Letztes Mal hatte ich mich schon mit dem ersten Unkraut, dem Löwenzahn auseinandergesetzt und erkannt, dass ungeliebte Pflanzen im heimischen Garten durchaus einen kulinarischen Sinn in der Küche haben können.
Ich habe meine Schwiegermutter immer ein wenig belächelt, wenn sie mir Brennnessel andrehen wollte, weil ich die Pflanze immer nur mit dem verhassten Juckreiz in Verbindung gebracht habe.
Aber da ich in meiner Kräuterbibel ZUFÄLLIG auf die Brennnessel gestoßen bin und überzeugt wurde, von dem Vitaminreichtum der Pflanze, beschloss ich, dem Ganzen eine Chance zu geben.
Zunächst muss ich aber gestehen: Schwiegermama hatte recht. Die Brennnessel kann einiges. Wenn auch nicht pur, wie sie es gerne isst. Aber geschmacklich, optisch und die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten sind enorm!
Aber warum jetzt gerade Brennnessel? Die Brennnessel besitzt zahlreiche Mineralstoffe und Vitamine, die für den Menschen wirklich wichtig sind. Besonders Vitamin C ist in der Pflanze enthalten und man sagt der Brennnessel nach, dank ihrer Flavonoide ausschwemmend zu wirken und so Blasenentzündungen vorzubeugen oder zu behandeln.
Bekannt ist auch eine Kur mit Brennnessel-Tee, die sich vor allem positiv auf das Blut auswirken soll. Das ist allerdings ein anderes Thema und würde viel zu weit in die Thematik führen. Das bekommt alles noch einmal einen extra Post hier auf dem Blog.
Da mit allerdings Tee oder eine Suppe viel zu langweilig war und auch der Vielseitigkeit der Brennnessel nicht gerecht wurde, dachte ich mir mit etwas leichtem zu starten und den Hirse-Patty aus dem Veggie-Burger wieder aufzugreifen. So entstanden die Brennnesselbratlinge
Wer mag, kann aber anstatt der Hirse auch einfach solange Semmel-Brösel in die Mischung geben, bis ein fester Teig entsteht. Was das bedeutet und wo man was ersetzten kann liest du jetzt
Brennnesselbratlinge mit Hirse
Equipment
- Nudelholz
- Vierkantreibe
- Pfanne
Zutaten
- 1 handvoll Brennnessel
- 150 g gekochte Hirse gern fester
- Semmelbrösel
- 1/2 Möhren geraspelt
- 1 mittelgroßes Ei
- 1 – 2 EL Sesam
- 1 Knoblauchzehe
- 1 mittelgroße Zwiebel
- Salz
- Pfeffer
- Muskatnuss
- Öl
Anleitungen
- Brennnesselblätter einzeln abzupfen und mit einem Nudelholz fest rollen. Damit brechen die Brennhaare der Brennnessel. Danach kannst du die Blätter anfassen und in kleine Teile schneiden.
- Nun auch die Zwiebel schneiden, die Möhre raspeln und alles mit dem Sesam in eine Schüssel geben und vermengen.
- Anschließend das Ei, Salz, Pfeffer und eine Prise Muskat in die Schüssel geben und ordentlich verrühren. Nun hast du zwei Möglichkeiten:
- Möglichkeit 1: Bevor du die Hirse dazu gibst, kannst du die Körner noch zu Brei zerdrücken, so lässt es sich am Ende leichter braten. Danach gibst du die zerdrückte Hirse zu der Ei-Mischung und knetest alles ordentlich durch, bis ein leicht fester Teig entsteht.
- Möglichkeit 2: Alternativ kannst du auch solange Semmelbrösel in die Ei-Mischung geben, bis ein leicht fester Teig entsteht. Falls du die Hirse verwenden willst kannst du den Teig auch mit Semmelbrösel weiter andicken.
- Nun den Teig in kleine Bratlinge formen und in einer Pfanne mit etwas Öl von beiden Seiten 5 Minuten braten, bis die Oberfläche goldbraun ist. Sollten die Bratlinge noch zu weich sein, kannst du sie länger in der Bratpfanne braten.
- Mit Kräuterquark, Hummus oder einem frischen Minze-Joghurt-Dip servieren.
Notizen
Der Joghurt-Dip für die Brennnesselbratlinge
Wer es zum Sommer ein wenig frischer haben möchte, kann sich aus Joghurt, Minze und etwas Limette einen leckeren Dip zaubern.
Dafür nimmst du einfach ein paar Löffel Joghurt und ein paar Zweige frischer Minze aus dem Garten oder dem Supermarkt und vermengst die geschnittenen Minze Blätter und den Joghurt.
Zum Schluss kannst du deinen Dip noch mit etwas Salz, Pfeffer und Olivenöl abschmecken. Magst du es etwas frischer?
Limettenabrieb und Limettensaft frischen den Dip noch ein wenig auf. Außerdem könntest du noch etwas Agavendicksaft oder Ahornsirup in deinen Dip geben, um ihn ein wenig zu süßen. Das passt super zu jeden der Brennnesselbratlinge!
Aber ich verbrenne mich immer an der Brennnessel
Wer mit der Brennnessel kochen will, wird sich zunächst fragen, wie man an den nervenden Juckreiz bei der Berührung vorbeikommt. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten! Meine Schwiegereltern z.B. Pflücken die Brennnessel mit der bloßen Hand und rollen die Blätter in der Hand um die kleinen Brennhaare zu zerbrechen.
Mit der Aussage „man gewöhnt sich dran“ geht man dabei wohl vor. Nicht wirklich meine Strategie – ich pflück sie mit der Hand und gehe dann nach verschiedenen Strategien vor:
1. Die Brennnessel-Blätter werden mit einem Nudelholz gewalzt. So brechen die Brennhaare.
2. Beim Blanchieren werden die Brennhaare durch die Hitze zerstört.
3. Auch beim Pürieren werden die Haare durch die Klingen zerstört und brennen nicht mehr.
Mit diesen Methoden kann man an die Verarbeitung der Brennnessel gehen, ohne Angst haben zu müssen, dass die Pflanze einen den Mund verbrennt. Glücklicherweise findet sich in jedem Rezept die Möglichkeit, eine der Methoden verwenden zu können.
Interesse für die Verwendung von Brennnessel geweckt?
Interessieren dich Wildkräuter, ihre Verwendung oder Wirkung? Schreib es mir gerne in die Kommentare und verlinke uns mit @flavoury_blog auf deinen Wildkräuterrezepten auf Instagram!
Danke für das tolle Rezept! Ich koche gerne mit Kräutern und Pflanzen, die ich in der Natur finde. Die Bratlinge werde ich gleich in den nächsten Tagen ausprobieren.
Zur Zeit versuche ich mich generell gesünder zu ernähren. Ich nehme auch Kurkuma-Presslinge (Link entfernt) ein, um meine Verdauung besser zu unterstützen.
Liebe Grüße,
Alexandra
Hallo Alexandra!
Schreib mir gerne später noch einmal, wie sie dir geschmeckt haben 🙂
Ich habe deinen Link entfernt, da ich ungerne möchte, dass Leser hier Ref-Links posten.
Das mit der Verdauung habe ich aber auch schon öfter gehört!
LG
Marvin